Publikation: Markus Klammer et al. (Hg.) – Formbildung und Formbegriff

Veröffentlichung des von Markus Klammer, Ralph Ubl, Malika Maskarinec und Rahel Villinger hg. Sammelbandes Formbildung und Formbegriff. Das Formdenken in der Moderne

Formbildung Buchcover


Die Bildtheorie hat sich jüngst dem Begriff der Form zugewandt. Der vorliegende Band verfolgt vor diesem Hintergrund das Ziel, den vielfältigen Zusammenhängen von Form und Bild, die in der Epoche der Moderne seit ca. Mitte des 18. Jahrhunderts zu beobachten sind, nachzugehen und ihre historischen, theoretischen und methodischen Voraussetzungen zu beleuchten. Das semantische Feld von Formbildung und Formbegriff umreißt dabei einen Gegenstandsbereich, der eine doppelte Herangehensweise nahelegt: die Untersuchung der theoretischen Implikationen von Formbegriffen der Moderne sowie die historische Analyse spezifischer künstlerischer Positionen, die in ihren verschiedenen Verbindungen untereinander erfasst werden sollen.

Auszug aus Markus Klammers Beitrag Werkform und Subjektform, S. 245–285, hier S. 245:

Die nachfolgenden Erörterungen gehen von der Prämisse aus, dass Formen als die Strukturen der erscheinenden Welt in der Moderne in emphatischer Wese auf ihre Genese bezogen wurden, sei es in der Philosophie, in den Wissenschaften oder in den Künsten. Formen wurden in der Moderne als Resultate bestimmer Typen von Produktion gesehen, so die These, ob sie nun in der empirischen Welt gleichsam ›naturhaft‹ vorkommen oder hergestellt sind. Zugleich setzte man voraus, dass jene Formen auf ihre Produktionsbedingungen hin mehr oder weniger durchsichtig sind oder zumindest nach ihnen befragt werden können, ja befragt werden müssen. Diesen Überlegungen liegt ein weit gefasster Produktionsbegriff zugrunde. ›Produktion‹ meint hier zunächst nicht nur zweckgeleitete – handwerliche oder maschinelle – Herstellung von Gegenständen, sondern auch nichtintentionale Weisen der Formbildung, seien es Naturprozesse oder sei es die transzendentale Konsitution der Formen menschlicher Erkenntnis. Die vielschichtigen und ambilvalenten historischen Konnotationen – von zielgerichteter menschlicher Arbeit über ›industrielle Produktion‹ bis hin zu den freudschen ›Produktionen des Unbewussten‹ – lassen ein semantisches Feld erkennen, das sich zwischen intentionaler Handlung und automatischer Erzeugung aufspannt. (…)

Mit Beiträgen von Malika Maskarinec, Claudia Blümle, Christopher S. Wood, Michael Fried, David E. Wellbery, Rahel Villinger, Christoph Menke, Ralph Ubl, Oksana Bulgakowa, Gunnar Hindrichs, Sean Keller und Sebastian Egenhofer.

Formbildung und Formbegriff erscheint Mitte April 2019 in der Reihe ›eikones‹ beim Wilhelm Fink Verlag, Paderborn. Es ist als Taschenbuch und in digitaler Version zu jeweils ca. 80€ zu erwerben.

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