Choreographie – Wissen – Macht
Wir befinden uns in einem Zeitalter der Bewegung. Noch nie war Bewegung in Bereichen des Kapitals, der Arbeit, der Kunst und der Subjektivierung so wichtig wie heute. Tanz und Choreographie sind neben Migration, Verkehr und Logistik dabei zentrale Schauplätze dieser Entwicklung. In den letzten Jahren haben sowohl Theoretiker*innen als auch Choreograph*innen sich vermehrt den Fragen der Steuerung bzw. Lenkung – eben: der Choreographie – von Bewegung gewidmet. Ausgehend von diesen Beobachtungen erforscht das Teilprojekt, welches Wissen Choreographie und Tanz – vor allem in ihren Entwicklungs- und Probenprozessen – über den Zusammenhang von Bewegung und Macht produzieren. Choreographisches Wissen ist vor allem verkörpertes und prozessuales Wissen über Bewegung. Wie lassen sich Bewegungen produzieren, wie lassen sie sich lenken und modulieren? Das Teilprojekt untersucht den Macht-Wissens-Komplex (Foucault) der Bewegung im Tanz sowie in gesellschaftlichen Bewegungsszenarien. Wie kann das Wissen der Choreographie über den Tanz hinaus für eine Untersuchung kultureller Bewegungsszenarien fruchtbar gemacht werden? Choreographie wird dabei selbst zur Methode, diese gesellschaftlichen und künstlerischen Wissensformen zu analysieren.